In der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt (Hupfla) in Erlangen wurden während der NS-Zeit über 1.000 Menschen systematisch zu Tode gehungert. Erinnerungskultur scheint für die Stadt zweitrangig zu sein: Schon jetzt ist ein Großteil der Gebäude der Erweiterung des Uniklinikums gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft zum Opfer gefallen. Lediglich ein kleiner Teil des Gebäudekomplexes soll erhalten bleiben. Widerstand aus der Stadtgesellschaft zusammen mit der erlanger linken blieb erfolglos gegen die Linie der Stadtregierung.
Mit dem rigorosen Vorgehen hat es die Stadt Erlangen damit nun bundesweit in die Nachrichten geschafft. So titelt die Süddeutsche Zeitung „ »Würde jemand ein KZ abreißen?« “ (https://www.sueddeutsche.de/.../erlangen-heil-und...). In dem Artikel beschreibt der Medizinethik-Professor Andreas Frewer von der FAU, dass auf ihn wegen seiner Gegnerschaft zum Abriss von mehreren Ebenen massiver Druck ausgeübt worden sei. Im FAZ-Feuilleton kommentierte Stephan Sahm „Ärzteverbrechen werden in Erlangen überbaut“ (https://www.faz.net/.../aerzteverbrechen-werden-in...).
Kritik kam auch von Thüringens Kulturminister Benjamin Hoff (https://twitter.com/BenjaminHoff/status/1630119159127330817), weiter berichtete der BR jüngst in mehreren Beiträgen über die Machenschaften der Stadtregierung. Der Skandal könnte nun zurecht bayernweit zu einem Thema zu werden. Da lokal alle Wege ausgeschöpft sind, ist auf eine stärkere Reaktion von der Landesregierung zu hoffen.