Unsere Anfrage an den Stadtrat wurde wie folgt beantwortet:
Menschen, die sich mit Nicht-EU-Impfstoffen impfen ließen, werden gesetzlich als ungeimpft behandelt. Egal, ob die Impfstoffe von der WHO zugelassen sind oder nicht. Die Stadt will dagegen auch nichts unternehmen. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel England.
Dies betrifft insbesondere Arbeiterinnen, Angestellte und Studentinnen aus Indien und China. Wenn sie an einem Ort mit 2G-Regelungen (nur geimpft oder genesen) wie der Universität erwischt werden, riskieren sie ein Verfahren und ein Bußgeld durch die Stadt Erlangen.
Wir halten das für ungerecht, da es Menschen bestraft, die während der Pandemie verantwortungsvoll gehandelt haben.
Und weil es sie daran hindern könnte, weiter ihren Beruf auszuüben oder ihr Studium an der Universität fortzusetzen.
Diese Diskriminierung von geimpften Ausländern ist eine Unverschämtheit.
Ihre Ursache scheinen uns politische und wirtschaftliche Machtspiele gegen konkurrierende Nationen zu sein, die eine
eigene Pharmaindustrie haben: imperialistische Konkurrenz statt globaler Zusammenarbeit.
Bürgermeister Florian Janik von der SPD kündigte an, dass die Stadtverwaltung auf Betroffene zugehen würde. Wie diese "Annäherung" erfolgen würde, blieb eher vage.
Janik sagte, man würde versuchen, "aufzuklären" und um weitere zwei Impfungen zu bitten.
Unser Stadtrat Johannes Pöhlmann zitierte aus dem offiziellen "Epidemiologischen Bulletin Nr. 48" von der RKI-Website die offizielle Empfehlung der ständige Impfkommission.
Darin heißt es, "bei der Impfung bereits Geimpfter sollten sie über möglicherweise erhöhte lokale und systemische Reaktionen gegen Doppelimpfung informiert werden".
Mit diesem Empfehlung lässt die Kommission Betroffen und Ärzte im Regen stehen: Einerseits empfiehlt sie die Impfung bereits Geimpfter nach bereits 28 Tagen.
Andererseits drückt sie sich um eine klare Aussage, ob dieser kurze Impfabstand medizinisch unproblematisch sei.
Was bedeutet das für den Arzt, was für den Patienten ? Wer haftet im Fall des Falles - der Arzt oder der Staat ?
Auf lokaler Ebene gegen diese Bundesregelung vorzugehen, bräuchte Entschlossenheit und einen langen Atem.
Der Bürgermeister zeigte aber kein Interesse daran, dieses Problem auf Landes- oder Bundesebene anzusprechen.