Alternativlosigkeit war gestern: Offene StUB-Debatte jetzt!



Wegen neuen Förderrichtlinien des Bunds wurden die Karten bei der Regnitzüberquerung der StUB neu gemischt: Die Zerschneidung des Naturgebiets Wiesengrund für die StUB-Trasse kann nicht länger als "alternativlos" bezeichnet werden. Auch die Trasse über die bestehende Brücke beim Büchenbacher Damm ist nun förderfähig, so der Zweckverband. Die erlanger linke begrüßt die Entwicklung und fordert, dass gemeinsam mit der Stadtgesellschaft eine Lösung erarbeitet wird, die sinnvoll für Menschen, Klima und die Natur ist. Mehr dazu in unserer Pressemitteilung:

Hoffnung für alternative StUB-Trassen

Erlanger Linke hält größeren Konsens für möglich und auch nötig

Auf der Veranstaltung des Zweckverband Stadt-Umland-Bahn zu den neuen Förderrichtlinien wurde dargelegt, dass nun auch die Trasse über den Büchenbacher Damm förderfähig sei und in die Planung aufgenommen werde. Aufgrund der bisher geltenden Förderregeln legte sich die Stadt Erlangen auf eine aufwendige Trasse fest, die das Naturgebiet Regnitztal an seiner breitesten Stelle
durchschneidet. Die Erlanger Linke hat die „STUB“ immer unterstützt, lehnt aber – wie viele ErlangerInnen, diese weitere Zerschneidung des Regnitztales ab. Die Umstrittenheit der Trasse und der Versuch, sie als „alternativlos“ durchzusetzen sei zum Klotz am Bein des Projektes geworden.

Die Erlanger Linke begrüßt daher die neue Entwicklung. Stadtrat Johannes Pöhlmann sagt: „Die
neuen Förderregeln bieten einen Ausweg aus der bisherigen ‚Alternativlosigkeit‘. Jetzt kann man danach gehen, welche Trassen sinnvoll für die Menschen, das Klima und die Natur sind. Wegen bürokratischer und unsinniger Förderregeln war das bisher nicht möglich.“ Nun bestünde die Chance, in einer offenen und fairen Debatte tatsächlich eine breit getragene Lösung zu finden.

Die STUB wird es ohne breiteren Konsens nicht geben

Eine solche breite Unterstützung sei auch dauerhaft nötig, sonst scheitere die StUB schon im von der Regierungskoalition vereinbarten Ratsbegehren. Für einen breiteren Konsens müssten bei der neuen Planung viele Fragen offener als bisher diskutiert werden, beispielsweise die Wiederherstellung der Aurachtalbahn oder der Anschluss an die S-Bahn-Haltestelle Paul-Gossen-Straße.

Dass als ein Negativfaktor der neuen Trassenführung eine drei Jahre längere Planungs- und damit auch Realisierungszeit der StUB genannt wurde, lässt die Erlanger Linke nicht gelten. „Niemand hat die Regierungskoalition daran gehindert, alternative Trassen gleich mit zu planen - im Hinblick auf eine eventuelle spätere Förderung,“ so Pöhlmann. „Dafür hätte es sicher auch Mehrheiten gegeben“.

In der Veranstaltung wurde deutlich, dass der Zweckverband nach wir vor die umstrittene Trasse durch das Regnitztal priorisiert, da sie das beste Nutzen-Kosten-Verhältnis habe. Dabei wurde vor allem mit der kurzen Fahrzeit argumentiert. Für die Erlanger Linke ist das nicht nachvollziehbar. Die Strecke sei vom Bauaufwand nicht gerade einfach, da z.B. eine aufwendige Unterquerung der Autobahn samt hochwassersicherer Ausfahrt in den Talgrund zu bewerkstelligen sei. Das bedeute nicht nur eine sehr lange Bauzeit, sondern sei auch mit sehr hohen Kosten verbunden.